So schützt man seine Augen und Ohren auf der Baustelle

Wieso genau benötigt man eine Schutzbrille und einen Gehörschutz auf der Baustelle?

Ein Splitter, ein Funke oder gefährliche Substanzen – auf der Baustelle oder im Labor kann durch den unzureichenden Schutz das Augenlicht erheblich leiden. Ebenso gefährlich kann für die Menschen, die auf Baustellen arbeiten ein bescheidener Gehörschutz sein.

Die Gefahr für die Augen und Ohren wird oftmals in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen unterschätzt. Außerdem steht unter den Berufskrankheiten die Lärmschwerhörigkeit ganz oben auf der Liste. Ist das Gehör oder das Augenlicht einmal beschädigt, so ist es für Schutzmaßnahmen meistens schon zu spät.

Deshalb ist es sehr wichtig, sowohl Schutzbrillen als auch Gehörschutz auf der Baustelle zu benutzen. Bei der richtigen Anwendung können Gesundheitsschäden vermieden werden.

In welchen Bereichen soll die Schutzbrille eingesetzt werden?

Die möglichen Einsatzgebiete einer Schutzbrille belaufen sich auf unterschiedliche Anwendungsbereiche wie beispielsweise die Bereiche Technik (Schweißen, Lasern, Metallbearbeitung), Medizin (Röntgen, Chirurgie) oder Forschung (Chemie, Labor).

Um vor äußeren Einflüssen zu schützen ist es von großer Bedeutung, dass bei Schutzbrillen ein Seitenschutz vorhanden ist. Zudem müssen Schutzbrillen nach der Norm EN 166 gekennzeichnet werden, unterschieden wird dabei zwischen fünf Kennzahlen verschiedenartiger Gefährdungsbereiche. Ist bei Schutzbrillen keine Kennzeichnung vorhanden, so kann die Schutzbrille nur für allgemeine Tätigkeiten verwendet werden.

Welche Arten von Schutzbrillen gibt es?

Grundsätzlich kann man zwischen drei unterschiedlichen Arten von Schutzbrillen unterscheiden: Augenschutzgeräte, Korbbrillen und Gestellbrillen.

Die Gestellbrille ähnelt vom Aufbau einer gewöhnlichen Brille, der seitliche und der obere Bereich der Augen werden durch eine besondere Gestaltung der Brillenbügel geschützt. Außerdem ist es wichtig, dass die Brille dicht am Kopf des Trägers sitzt. Die Gestellbrille ist auch in besonderen Ausführungen für fehlsichtige Menschen erhältlich. Ein Nachteil liegt hierbei jedoch im fehlenden Rundumschutz, da dennoch Späne oder Flüssigkeiten in die Augen gelangen können.

Die Korbbrille umschließt den Augenbereich mithilfe von elastischen Dichtungen in vollem Umfang und ähnelt einer Skibrille. Im Gegensatz zu der Gestellbrille, schützt die Korbbrille die Augen besser vor äußeren Einflüssen wie Spänen, Dreck oder Flüssigkeiten. Durch den besseren Schutz eignen sich Korbbrillen besonders für diverse Arbeiten auf der Baustelle. Sie haben jedoch einen Nachteil im Komfort für die Tragenden. Durch das enge Anliegen dieser Schutzbrille kann unter der Brille stark geschwitzt werden. Bei empfindlichen Hauttypen kann es durch den eigenen Hautschweiß zum Auftreten von Irritationen kommen.

Außerdem gibt es Augenschutzgeräte mit Gesichtsschutz, welche für zusätzlichen Schutz anderer Bereiche des Körpers sorgen. Diese Art von Schutzbrillen stellt eine Alternative zu den bisher genannten Schutzbrillen dar und eignet sich besonders zum Schutz vor Metallspänen und Schweißfunken. Jedoch schränkt diese Art von Schutzbrille das Sichtfeld deutlich ein.

Wer muss einen Gehörschutz benutzen und weshalb ist es so wichtig?

Ab einem Tages-Lärmpegel von 85 bis maximal 137 Dezibel sollte man einen Gehörschutz tragen. Das Ohr ist ein sehr empfindliches Sinnesorgan und kann durch einen zu großen Lärm auf ewig geschädigt werden. Deshalb ist es auch besonders ratsam, bei einer bereits bestehenden Hörschädigung einen Ohrenschutz zu verwenden.

Lärmschwerhörigkeit kann oft unbemerkt über einen längeren Zeitraum entstehen, da durch die “Gewöhnung” die Gefahr, die eine Hörschädigung mit sich bringt, unterschätzt wird und eine Lärmschwerhörigkeit nicht wehtut.

Solche Lärmpegel sind zu erwarten in Baustellen des Hoch- und Tiefbaus, in der Holz- und Steinverarbeitung sowie beispielsweise in Betrieben des Metallhandwerks.  

Welche Arten von Gehörschützern gibt es?

Ist das Ohr dauerhaft einem größeren Lärmpegel ausgesetzt, so ist es ratsam einen Gehörschutz zu tragen. Außerdem wird zwischen aktivem und passivem Gehörschutz unterschieden. Passive Ohrenschützer beinhalten keine Elektronikbestandteile, wohingegen aktive Gehörschützer eine elektronische Schallregulierung besitzen. Des Weiteren sind aktive Gehörschützer teurer und schwerer als passive Ohrenschützer.

Aktive Gehörschützer besitzen ein Soundmanagementsystem, welches eine aktive Wahrnehmung der Umwelt zulässt, während der Impulslärm innerhalb von wenigen Sekunden ausgeblendet wird. Durch diese elektronische Schallregulierung wird der Lärmpegel über 85 Dezibel gedämpft.  Der Vorteil an aktiven Gehörschützern ist, dass Signale oder Zurufe auf der Baustelle noch deutlich hörbar bleiben. Des Weiteren gibt es aktive Ohrenschützer mit Radiofunktion und einem Audio-Anschluss für MP3-Player, Handy, etc. Jedoch sind aktive Gehörschützer um einiges teurer, da sie über mehr Funktionen verfügen als die passiven Modelle.

Im Gegensatz zu den aktiven Ohrenschützern ist der passive Gehörschutz ohne Elektronikbestandteile aufgebaut. Die Modelle sind kostengünstiger und einfach in der Handhabung.  Der Nachteil liegt hierbei jedoch eindeutig in der Kommunikation. Der passive Ohrenschutz dämpft ausschließlich hohe oder niedrige Frequenzen und nimmt wenig bis keine Signale der näheren Umwelt auf wie beispielsweise Gespräche oder Zurufe.

Des Weiteren gibt es drei verschiedene Arten von Gehörschützern: Gehörschutzstöpsel, Kapselgehörschützer und Otoplastiken. Gehörschutzstöpsel eignen sich für Arbeitsplätze mit andauernder Lärmeinwirkung und bei gleichzeitigem Tragen einer Brille. Kapselgehörschützer hingegen eignen sich, wenn es zum häufigen Auf- und Absetzen des Gehörschutzes kommt. Außerdem gibt es diese Arten von Gehörschützern in vielen Varianten der elektronischen Zusatzausrüstung. Otoplastiken werden immer individuell nach Abdruck des Gehörganges gefertigt. Sie sorgen für ein geringes Fremdkörpergefühl und gewährleisten ein einfaches Einsetzen.

Quellen:

https://www.kaufberater.io/baumarkt/arbeitsschutz/schutzbrille/

http://www.bmas.de/DE/Themen/Arbeitsschutz/erklaerung-arbeitsschutz.html

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